Mein 1987 Fiero GT

Mein 87 GT

Ich habe mir diesen 1987 GT im Oktober '91 gekauft, und habe es seitdem nicht bereut. Damals wußte ich wenig über diese Autos. Als ich auf der Suche nach meinem ersten Fiero war, wußte ich nichts über Baujahre, Bauformen, etc. Aber als ich den GT sah, wußte ich, daß ich den haben wollte. Also habe ich ein bißchen mehr ausgegeben als geplant, und mir diesen weinroten V6 Automatik gekauft. Eigentlich wollte ich das gleiche Fahrzeug mit Schaltgetriebe haben, das beim Händler direkt daneben stand, aber der war nochmal DM 1000 teurer, so daß ich den Automatik genommen habe.

In den Jahren seitdem hatte ich nur zwei Mal Probleme mit dem Wagen. Nachdem ich auf der Autobahn 4 Stunden konstant mit 180 km/h gefahren war und den Motor an der Tankstelle sofort ausgemacht habe, hat sich die Wasserpumpe verabschiedet und mich 200km vor dem Ziel verlassen. Ein paar Tage und DM 500 später hatte ich den Wagen wieder. Das andere Mal hatte ich Startprobleme bei Kälte. Es hat sich dann herausgestellt, daß es am Zündmodul gelegen hat. Der Ersatzmodul (kein Originalteil) hat sich nach nur 6 Monaten verabschiedet, woraufhin ich mir ein Original GM-Teil geholt habe. Das läuft jetzt seit Jahren einwandfrei. Die Moral von der Geschichte: bei der Elektrik, nur Original GM/AC/DELCO Teile kaufen.

Im November '95 habe ich schließlich das Automatikgetriebe herausgenommen und mit einem Schaltgetriebe aus einem 85 GT ersetzt. Nach anfänglichen Kupplungsproblemen habe ich das Alu-Pedal durch ein Stahlpedal ersetzt, und die Probleme sind seitdem verschwunden.

Weitere Reparaturen schlossen den Konsolenträger ein, der an mehreren Stellen gebrochen war (ca. 1,5 Stunden Aufwand), sowie den Subwoofer-Verstärker, der nur noch ein rhythmisches Klicken von sich gab. Den durchgescheuerten Fahrersitz habe ich mit dem Beifahrersitzüberzug aus unserem silbernen 2m6 ersetzt, was prima funktioniert hat. Das einzige, was an dem Wagen außer dem Radio nicht Original war, war das unheimlich praktische Handschuhfach (gibt's u.a. beim Fiero Store). Leider klapperte es ab Tempo 160, und so habe ich jetzt den Stauraum geopfert und eine brandneue Kartentasche eingebaut, die ich noch liegen hatte.

Eine weitere Reparatur, die kürzlich fällig wurde, waren die Fahrertürscharniere. Die einzige Schwierigkeit bei dieser Reparatur ist das Entfernen der Türfeder, und dafür habe ich mir für $20 ein Spezialwerkzeug bei Tools USA bestellt. Kann ich nur weiterempfehlen.

Austauschmotor Und das jüngste Projekt für dieses Auto war die seit Ewigkeiten andauernde Überholung eines Reserve-V6 Motors, den wir noch hatten. Der Hauptgrund für die Verzögerung war der, daß die Kurbelwelle des Spendermotors geschweißt worden war, und nur noch als Altmetall taugte. GM wollte in den USA $1000 für eine neue Kurbelwelle haben, deshalb habe ich bei einem Aufenthalt in Austin eine generalüberholte Kurbelwelle komplett mit Lagern für $250 erworben. Mein Vater hat den Motor dann überholt, mit Schmiedekolben/Chrom-Moly-Ringen vom Fiero Store, neuer Wasserpumpe, Nockenwelle/Verteilertrieb, Steuerkette, Schwingungsdämpfer, Ölpumpe, Öldruckgeber, Stösseln, Ventilen/Federn, EGR-Ventil und einem Satz neuer Temperatursensoren. Die roten Zündkabel, die rote Verteilerkappe und ein neuer Thermostatdeckel runden die Optik ab. Die Bleche rund um das EGR-Ventil sind ebenfalls verzinkt worden, und damit sieht der Motor jetzt wie neu aus, und sprang auch sofort an. Die Bilder zeigen den Motor vor dem Einbau. Nach dem Einbau des Motors wurde dann noch der Verteiler überholt und dem Motor ein neues IAC spendiert, nebst Lüfterschalter von Rodney Dickman. Bis auf TPS und MAP-Sensor sind also alle wichtigen Sensoren und Aktoren erneuert damit sollte die Motorelektronik wieder ein paar Jahre halten.

Austauschmotor Das schon ab Werk hakelige 4-Gang Schaltgetriebe ist zusammen mit dem 130.000 Meilen zählenden Originalmotor nach 14 Jahren treuer Dienste ausgebaut worden, und wurde durch ein 5-Gang Getriebe ersetzt. Leider sind die Getrag-Getriebe schwer zu bekommen und teuer, so daß ich mich für ein 5-Gang Isuzu Getriebe aus einem 4-Zylinder Fiero entschieden habe (Danke, Ernie!). Dieses Getriebe ist nicht so stark wie das V6-Getriebe, aber Archie setzt es seit Jahren erfolgreich in Verbindung mit seinen V8-Umbauten ein, und der hat ja ein noch höheres Drehmoment. Ich habe mich auch lange mit Peter Frise, einem Fiero-Kenner und Professor für Mechanik an der Universität in Windsor, unterhalten, der mir bescheinigte, ich solle dieses Getriebe ruhig verwenden. Da ich auch nicht vorhabe, mit dem Wagen Rennen zu fahren, vertraue ich einfach auf die Aussagen dieser Experten, und schaue mal, ob und wie lange das Isuzu im Alltagsbetrieb hält.

Jedenfalls fühlt sich die Kupplung viel besser an als mit dem 4-Gang Getriebe, und das Getriebe schaltet sich viel schöner. Der Umbau war auch nicht schwierig. Ich habe die V6-Kupplung zusammen mit dem Isuzu Ausrücklager verwendet. Der Schaltmechanismus am Getriebe war etwas abgenutzt, also habe ich das entsprechende Teil neu anfertigen lassen. Ansonsten paßt das Getriebe direkt an den V6 Motor heran, und mit den Original-Befestigungsblechen sitzt auch alles an der richtigen Stelle. Für die Umrüstung benötigt man ausserdem die Seilzüge vom Isuzu (bei mir war einer ausgeleiert, und mußte ersetzt werden), sowie die Schaltkulisse, auch wenn die 4-Gang-Mechanik vermutlich auch funktioniert hätte, wenn man die Sperre herausgebaut hätte. Nach dem Einbau wollte der Knochen nicht mehr ganz an seine Position, so daß der Befestigungswinkel etwas angepasst werden mußte. Auch sind die Seilzüge vom Isuzu im Weg, wenn's an die Befestigung des Verbindungsstücks vom Luftfilter zum Motor geht. Aber mit ein wenig kreativer Gewalt passt alles zusammen. Jetzt freue ich mich jedenfalls auf weitere 14 Jahre mit meinem Baby, zumindest sollte das vom Motor her jetzt glatt gehen. Das einzige, was einem einen Strich durch die Rechnung machen könnte, sind die ständig steigenden Spritpreise...