Weiter im Text. Das Signal wird vom VSS zur Tachoplatine geführt. Auf dieser Platine wird das Signal "gepuffert" (verstärkt), in ein Rechtecksignal gewandelt, und durch 2 geteilt. Dieses gepufferte Signal liefert einerseits die Geschwindigkeit an das Steuergerät (ECM), und andererseits an den Tempomat (au&szslig;er beim 87/88 4 Zylinder, da wird diese Funktion mit vom ECM übernommen).
Also: Wenn der Tempomat funktioniert, funktionieren auch VSS und Puffer/Teiler. Das ECM setzt auch einen Fehlercode, wenn es unter bestimmten Bedingungen kein Tachosignal erhält.
Und, angenommen daß der vorige Test funktioniert hat, sollten auch die Streckenzähler funktionieren, denn die werden von dem gleichen Signal angetrieben. Funktionieren beide Schrittmotoren nicht, ist die Platine hin. Punkt.
Wenn der Streckenzähler geht, aber der Tacho nicht, ist es vielleicht nur eine schlechte Verbindung oder kalte Lötstelle auf der Tachoplatine. Um das zu verstehen, brauchen wir aber etwas Theorie.
Die Tachonadel ist auf einer Achse montiert, auf deren anderem Ende ein Magnet montiert ist (die Anzeige auf dem Bild ist von einem 86-88 V6 Tacho, hier ist das Instrument mit der Platine nur gesteckt, bei anderen Tachos ist er mit einer Mutter verschraubt). Bei einem normalen Drehspulinstrument wird die Nadel mit einer Feder in Richtung Nullpunkt gezogen, und der Stromfluß durch die Spule zieht die Nadel in die entgegengesetzte Richtung. Die Instrumente im Fiero funktionieren nach einem anderen Prinzip. In allen Fiero-Instrumenten sind pro Anzeige zwei Spulen am Werk, die um 90 Grad gegeneinander versetzt sind. Die Spulen heißen Sinus- und Cosinusspule. Jede der Spulen erzeugt ein magnetisches Feld, die sich zu einem magnetischen Vektor überlagern. Wird ein Magnet in dieses Magnetfeld gesetzt, richtet er sich wie ein Kompaß in Richtung des Vektors. Je nach Stärke und Polarität der beiden Spulenströme können so 360 Grad überstrichen werden. Bei den meisten Instrumenten ist jedoch der Strom durch eine Spule konstant, und nur der Betrag, aber nicht die Richtung der andere Spule kann variiert werden, weshalb hier nur ein Ausschlag von ca. 90 Grad möglich ist.
Hat nun eine der Spulen einen Wackelkontakt o.ä., fließt durch die entsprechende Spule kein oder nur wenig Strom. Die Nadel zeigt dann in Richtung der noch funktionierenden Spule. Wechselt die Spule die Polarität, zeigt die Nadel genau in die entgegengesetzte Richtung. Ist das der Fall (vor allem, wenn die Anzeige ab und zu mal wieder geht), kann oft das Reinigen der Kontakte bzw. Nachlöten der Spulendrähte zum gewünschten Ergebnis führen.
Hilft das auch nicht, ist entweder die Anzeige oder ein IC auf der Platine hin. In dem Fall braucht man einen neuen Tacho.
Ist nur eine Spule hin, kann man die alte Platine durchaus noch verwenden, obwohl man meines Wissens nur komplette Tachos bekommt.
Schließlich gibt es noch eine weitere Fehlermöglichkeit: die Nadel selbst kann sich von der Achse lösen. Das Resultat kann alles sein von keiner Anzeige über ungenaue Anzeigen bis hin zu "wackeligen" Anzeigen. Dazu einfach an der Nadel ziehen. Geht sie leicht von der Achse, den geschlitzten Teil (siehe Bild) leicht zusammendrücken. Nicht zu fest, sonst passt sie gar nicht mehr auf die Achse. Jetzt 12V am Tacho anlegen, und die Nadel so auf die Achse pressen, daß sie auf Null zeigt. Mit dem Tachotester kann man nun nochmal 60Hz anlegen, und prüfen, ob der Tacho nun 54mph anzeigt.