Der Fiero hat einen Space-Frame (ja, den hat nicht Audi erfunden!), auf dem die verschiedenen Kunststoffteile geschraubt bzw. genietet sind. Die Kunststoffteile sind im prinzip nur "Lackträger", wenn man die Teile alle abnimmt, ist darunter ein voll funktionstüchtiges (und crashfestes) Auto. Tatsache ist, daß der Fiero bei seiner Einführung im Jahre 1983/84 in Crashtests als zweitbester Wagen überhaupt abgeschnitten hat (besser war nur ein Volvo)! Man braucht beim Fiero nämlich keine Angst zu haben, daß einem bei einem Crash der Motorblock auf die Knie geschoben wird, denn die lange Schnauze dient komplett als Knautschzone (man vergleiche das mal mit einem Smart oder Ford Ka, da hilft auch ein Airbag nicht viel). In der Realität gehen die meisten Unfälle mit dem Fiero recht glimpflich ab, obwohl er keinen Airbag und Gurtstraffer hat.
Beim Fiero kommt die Stabilität aus der massiven Stahlkonstruktion, die ab Werk vollständig rostgeschützt ist. Selbst die Löcher, an denen die Kunststoffteile montiert sind, sind in epoxydgefüllte "Taschen" gebohrt worden, also der Rostschutz wurde da nicht beschädigt. Schließlich schützen die Plastikteile das darunterliegende Metallgerüst vor den meisten Umwelteinflüssen. Und die Metallkarosserie ist um ein vielfaches dicker als die entsprechende Blechkarosserie eines "normalen" Autos. Als Resultat sehen viele Fieros heute nach 12-16 Jahren nicht nur immer noch besser aus, als wesentlich jüngere andere Autos, sondern der Zahn der Zeit hat auch hier weniger Spuren hinterlassen.
Das ist nicht wahr. Unser 1984 Coupe (4 Zylinder) braucht nachweislich 7,5l auf 100km. Das ist für ein 16 Jahre altes Auto recht beachtlich, finde ich. Natürlich hängt alles von der Fahrweise ab, auch moderne Autos brauchen bei sportlicher Fahrweise bedeutend mehr, als im Herstellerprospekt steht. Für einen Sportwagen ist der Verbrauch noch recht zivil. Mein V6 braucht z.B. auf der Landstrasse auch unter 8l/100km, aber bei Tempo 200 ist der Verbrauch doppelt so hoch.
Fakt ist, der Fiero ist einer der erschwinglichsten Sportwagen überhaupt. Man kann für ca. DM 3-4000 schon recht ansehnliche Exemplare bekommen, die trotz des Alters noch in gutem Zustand sind. Denn die amerikanischen Motore sind durchweg für höhere Laufleistungen ausgelegt, als ihre hochgezüchteten europäischen oder japanischen Gegenstücke. Bei guter Pflege (Ölwechsel!) hält ein 4 Zylinder seine 200.000km und ein V6 sogar noch länger. Wer seinen Motor jedoch prügelt, verkürzt damit natürlich seine Lebensdauer, darüber muß man sich klar sein.
Stimmt, den Fiero sollte man nur in gute Hände geben. Die Werkstatt um die Ecke kennt sich mit diesen Exoten in der Regel nicht aus, und macht oft mehr kaputt als heil, und das kostet dann noch eine Stange Geld. Aber es gibt ein paar Spezialisten, die sich auskennen. Außerdem ist der Fiero recht leicht selber instandzuhalten. Man kommt überall gut heran, und Hilfestellung gibt es im Internet. Die Versorgung mit Verschleißteilen ist auch sichergestellt, denn viele Fieroteile wurden auch in vielen anderen GM-Fahrzeugen verbaut.
Nein, es gab einen Werksrückruf für 4 Zylinder Fahrzeuge, und später auch für 6 Zylinder, bei denen ein paar Dinge geändert wurden, aber die eigentliche Ursache waren eine unzureichende Qualitätskontrolle bei dem Pleuelhersteller für die 4 Zylinder. Die Pleuel sind dann gebrochen, haben den Motorblock durchschlagen, das Öl ist auf den Kat gelaufen und hat sich dann entzündet. Die heutigen Fieros haben aber alle so viele Kilometer gefahren, daß man davon ausgehen kann, daß die defekten Pleuel alle schon gebrochen wären. Ein Motorbrand aus anderen Gründen ist ja auch bei anderen Autos nicht auszuschließen, das Risiko ist da nicht höher oder niedriger als anderswo. Und schließlich: die Werksrückrufe gelten ein Autoleben lang, also auch heute noch, und werden auch in Europa kostenfrei ausgeführt!
Fairerweise sollte man nicht einen 12 Jahre alten Wagen mit einem neuen Porsche vergleichen. Der Fiero ist relativ schwer (wegen seiner Stabilität, s.o.), und das Pedal spricht relativ sanft an, was vom Hersteller auch so gewünscht ist, weil Fahrzeuge mit Heckantrieb (also auch BMW) zum Ausbrechen des Hecks neigen können. Es gab damals eben noch kein ABS oder ESP. Wenn man sich darauf jedoch einstellt, ist das kein Problem. Und was die Straßenlage angeht, hat auch da das Fahrwerk eine lange Zeit auf dem Buckel, wenn man da die alten Gummilager gegen neue Polybuchsen austauscht, und sich nach 12 Jahren die ersten neuen Dämpfer kauft, und die ausgeleierten Federn gegen neue austauscht, ist ein deutlicher Unterschied festzustellen. Und, wenn Vergleiche, dann bitte in derselben Alters- und Preisklasse! Schließlich hat der Fiero in den USA neu damals nur ca. $7000 gekostet!
Dann sind Deine Freunde keine, oder sind neidisch, oder beides. Warum sollte ein Zuhälter mit einem 15 Jahre alten, DM 5000 teuren Auto rumfahren? Deine Freunde meinen wohl eher eine Corvette. Schließlich ist nicht jeder Ami gleich eine Zuhälterkutsche. Wenn sie erstmal selber am Steuer gesessen haben, wird der Funke auch auf sie überspringen, denn das Fahrgefühl in einem Fiero ist einmalig und nur mit wenigen anderen Autos zu vergleichen. So ein Fiero ist doch cooler als ein alter "Golf" oder "Corsa"
Ja, wie oft ist denn Dein Auto voll besetzt? 95% der Autos auf unseren Straßen sind nur mit dem Fahrer besetzt, wenn Du also nicht gerade Kinder hast, sind 2 Sitze völlig ausreichend. Im Gegenteil, Du mußt nicht ständig Taxi für andere Leute spielen. Und der Kofferraum ist größer, als man denkt, weil er sehr tief ist. So passen die Wocheneinkäufe locker in das Auto, sogar eine Wasserkiste paßt hinten hinein. Und schließlich gibt es noch den Beifahrersitz mit Fußraum und den Platz vorne unter der Haube. Kurz: Man bringt eine Menge unter. Beim Smart fragt das komischerweise keiner, und über die 2 Sitze regt sich da auch keiner auf. Und wenn man wirklich mal was großes transportieren möchte, gibt es meistens einen Lieferservice, oder kann einen Bekannten bitten. Es gibt immer einen Weg, und in einen Corsa paßt eine Doppelmatraze auch nicht rein...