Der Experimentierkasten EE2008 diente ausschließlich dazu, in Verbindung mit dem Experimentierkasten EE2007 einen Fernsehempfänger aufbauen zu können. Die einzigen beiden Geräte, die damit gebaut werden konnten, waren ein Fernsehtonempfänger, der dann schließlich zu einem Fernsehempfänger komplettiert werden konnte.
Der Fernsehempfänger ist hauptsächlich aus ein paar Modulen aufgebaut, die dem Experimentierkasten fertig abgeglichen beiliegen. Lediglich die Erzeugung der 30V Abstimmspannung, sowie die Oszillatoren für die Ablenkung und Synchronisation sind diskret aufgebaut. Inwieweit damit ein Lerneffekt erzielt werden kann, sei dahingestellt, aber immerhin ist das noch besser als der Schuco-Nachfolgekasten, bei dem sogar die Spannungserzeugung und Ablenkung bereits ins Bedienpult integriert waren. Da beschränkt sich der Zusammenbau des Fernsehempfängers auf das Verschalten von vier Modulen.
Der EE2008-Kasten ist noch seltener als der EE2007, so daß es sich auch hier lohnt, sich selbst passenden Ersatz zu besorgen.
Der EE2008 enthält neben vielen gängigen Teilen folgende Spezialteile:
Will man anstelle eines Fernsehempfängers lediglich einen Monitor mit Videoeingang bauen, vereinfacht sich der Aufbau wesentlich. Dann wird nämlich bis auf die Zeilenoszillatorspule keines der Spezialteile benötigt. Ansonsten muß Ersatz für die nicht mehr lieferbaren Module hergestellt werden, was ich im folgenden beschreibe
Die Zeilenoszillatorspule war relativ leicht zu reproduzieren. Ich habe zunächst eine Grundplatte mit den richtigen Abmessungen hergestellt, und dann beim örtlichen Radio-Fernsehhändler in der Bastelkiste wühlen dürfen, und mir eine Zeilenoszillatorspule der ungefähren Bauform ausgesucht. Beim Ausmessen der Spule habe ich festgestellt, daß der Wert zu groß war, so habe ich zunächst Windungen abgewickelt, bis der Wert von Anschluß 2->1 ca. 24mH bei halb herausgedrehtem Spulenkern war. Dann auf Anschluß 1 die Anzapfung gelötet und anschließend im gleichen Wickelsinn so viel Windungen aufgebracht, daß zwischen Anschluß 1 und 4 2,2mH zu messen waren.
Leider kann man keine allgemeinen Angaben zum Wickeln der Zeilenoszillatorspule machen, weil das stark von dem in der Bastelkiste gefundenen Rohmaterial abhängt. Wer jedoch kein Induktivitäts-Meßgerät hat, kann auch die Zeilenoszillatorschaltung aufbauen und mit dem Kondensator experimentieren, bis die Frequenz ungefähr 15kHz beträgt, und dann die genaue Frequenz mit dem Spulenkern einstellen.
Dem Kasten hat nur ein UHF-Tuner beigelegen, für Gebiete ohne UHF-Empfang konnte man sich für ca. 120DM damals einen VHF-Tuner bestellen, der anstelle des UHF-Tuners in die Schaltung eingesetzt werden konnte. Der Ersatz des Tuners war eine relativ einfache Übung; bei der Firma Oppermann habe ich den UHF/VHF/Sonderkanal-Tuner UV418 für unter 8 Euro entdeckt. Die Voraussetzung für den Tuner ist nur, daß er mit einer Spannung abgestimmt werden kann. Das UV418 bietet noch einen Ausgang für die Oszillatorfrequenz zum Aufbau einer externen PLL, die aber unbeschaltet bleibt. Als Abstimmspannung kommt dieser Tuner sogar mit weniger als 30V aus, so daß die Zener-Diode auf der Tunerplatine etwas "kleiner" ausfallen kann. Da der Tuner leider etwas länger ist als das Original, ist auch meine Tunerplatine ein Grundplattenloch länger. Ansonsten liefert der Tuner ein einwandfreies 38.9MHz ZF-Signal. Und obendrein ist der Tuner noch zwischen den Bändern umschaltbar.
Der Aufbau mit Ton-Diskriminator und Filter ist wirklich hoffnungslos veraltet, und so habe ich mich entschlossen, diese Bauteile durch einen Nachbau des Ton-Demodulators aus den Schuco-Kästen zu ersetzen (Bild links). Hier kommt ein TBA120T zum Einsatz, der für das Zusammenspiel mit Keramikfiltern ausgelegt ist. Die Schaltung kann man direkt dem Datenblatt entnehmen. Passende Filter und den TBA120 gibt's z.B. bei Segor in Berlin. Der Demodulator ist sehr kompakt (3x3 Grundplattenlöcher), aber funktioniert nicht sehr gut mit dem Original-Philips 2-Transistor NF-Verstärker zusammen, so daß hier auch auf den Schuco-Verstärker zurückgegriffen wird (Bild rechts). Der Verstärker besteht aus einem TBA820M, der ebenfalls nach Datenblatt beschaltet ist.
Bleibt als letztes Problem der ZF-Verstärker.